Lieber Gott!
Man kann sagen, der Krieg und die schrecklichen Morde der Nazi-Diktatur sollte den Blick auf die Zukunft und dem Neubeginn ohne Krieg schärfen und dem Frieden vorangehen. Aber ist das richtig? Ja, denn dann können wir ein Teil unserer Historie vergessen. Aber können wir vergeben? Ich als seelisch und auch zum Teil körperlich beeinträchtigter Mensch möchte nicht vergessen, denn hätte ich in der NS-Zeit gelebt, wäre ich ohne Zweifel ermordet worden. Schon allein wegen meiner System kritischen Art.
Ich bin stolz auf die, die zu mir halten. Denn ich als spiritueller Linker will nur Eines und das ist Gerechtigkeit! Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und Menschenwürde! Doch unantastbar war sie NIE. Und das weiß jeder, der schon mal in einer geschlossenen Psychiatrie Patient war! Ich verzeihe jedem Mitarbeiter, ich bin sogar fast allen dankbar und möchte mich auch hier und heute für mein eigenes Fehlverhalten entschuldigen und so gibt es viele Geschichten, die noch nie erzählt worden sind und die betreffen auch das Personal der Kliniken. Lasst uns ein Zeichen gegen das Vergessen und für einen Neubeginn setzen!
In Schwerin gedachten wir 2009 das erste Mal in Mecklenburg-Vorpommern den Opfern der NS-Euthanasie und Zwangssterilisierungen. Lasst es nie soweit kommen, dass es eine Euthanasie 2.0 gibt!
Und lasst uns friedlich dafür einsetzen, dass auch die Menschen, die an Psychosen leiden angehört, geachtet und respektiert werden, denn in Deutschland sind das 4 % aller Einwohner!
Dafür lasst uns eintreten in friedlicher und nachsichtiger Erinnerungskultur!
Amen